Kann Entwicklungshilfe die Flüchtlingsströme eindämmen? Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller erstmals im Münchner Presseclub.
Am 22.02. erläuterte Entwicklungsminister Dr. Gerd Müller im PresseClub im Gespräch mit dem eben neu gewählten PresseClub-Vorsitzenden Peter Schmalz seine Sicht, ob und wie Entwicklungshilfe die Flüchtlingsströme eindämmen kann. Der Bundesminister warnte davor, Hunger, Not und Ungerechtigkeit in der Welt einfach so stehen zu lassen. Wenn wir das tun, „dann werden die Probleme zu uns kommen.“ Den Menschen müsste in ihrer Heimat geholfen werden. Der Minister rechnet vor: ein in einer Krisenregion wie Syrien und Irak investierter US-Dollar bewege 50 Mal mehr als die Hilfe für Flüchtlinge in Deutschland. Dass die EU-Staatengemeinschaft nicht in der Lage ist, die nötige Hilfe vor Ort zu leisen, sei „beschämend und enttäuschend“. Für den Minister wäre ein FAIR-Handelsabkommen wichtiger statt ein Freihandelsabkommen, um eine gleichwertige Partnerschaft zwischen den Ländern und Wertegemeinschaften zu ermöglichen. Derzeit besäßen ein Prozent der Weltbevölkerung so viel wie die übrigen 99 Prozent. Die Weltgemeinschaft müsse in Kinder, Schule, Ausbildung und Zukunftsperspektiven für die Menschen investieren, so Gerd Müller.