Mit strahlender Zuversicht ins Neue Jahr

Münchner IBM-Internet-Zentrum verändert die Welt

Münchner IBM-Internet-Zentrum verändert die Welt. Pressekonferenz am 8.03.2017. Foto: Robert Auerbacher.

Als Highlight für den PresseClub kam am 8. März 2017 Niklaus H. Waser, der CEO des nagelneuen IBM Global Headquarters, aus den Highlight-Towers, Münchens höchsten Hochhäusern, zur Pressekonferenz. Die Wissbegier war groß, soll sich doch hinter dem First European Watson Research Center mit seinen „interactive spaces“ etwas vollziehen, was bisher einzigartig auf der Welt ist, und das nicht in den USA, wo die anderen 13 IBM-Einheiten ihren Sitz haben, sondern ausgerechnet in München. Hier soll schwerpunktmäßig die vielseitig einsetzbare Software Watson (genannt nach dem Gründer der IBM) erstellt werden, die für eine bessere Vernetzung von Mensch, Maschine und Computer sorgen soll. IoT steht für Internet of Things, es geht darum, unstrukturierte Informationen in strukturierte Daten zu verwandeln, aus denen dann ein Mehrwert für die Menschen, die Gesellschaft, für Wissenschaft und Wirtschaft gewonnen werden kann. „Aber wir fangen  gerade erst an“, betont Niklaus Waser, „gemeinsam mit unseren Kunden, die mit uns für eine Zeitlang Quartier in unserem Tower bezogen haben. Zurzeit arbeiten im Tower 700 Personen. Später werden es vielleicht 1000 sein.“

München hat sich weltweit gegen zahlreiche andere e Business-Zentren durchgesetzt. „Wir finden hier eine breite Palette an interessanten Anwendungsindustrien, exzellente Forschungseinrichtungen, kompetente Fachkräfte, zwei Exzellenz-Universitäten und bestens ausgebaute Infrastruktur wie den nahen Flughafen.“ Direkt in der Nachbarschaft sitzen bereits Amazon und Microsoft, in anderen Stadtteilen forschen die Entwickler von Siemens, General Electric und dem Telekom-Ausrüster Huawei. Die Lebensqualität von München und Umgebung sei sprichwörtlich, so falle es nicht schwer, die besten Kräfte aus der ganzen Welt hierher zu holen. Und natürlich sei ein Ereignis mit München untrennbar verbunden – das Oktoberfest.
Das Watson IoT-Center ist mit 200 Million en Dollar die größte IBM-Investition in Europa seit 20 Jahren.

Unter einem Global Headquarter erwarten viele ein Verwaltungszentrum, das Watson IoT Center aber ist im Wesentlichen ein Forschungszentrum für Lernende Systeme aller Art. So könnte man aus diversen zunächst unstrukturierten Daten von Eisenbahnwagen wichtige Informationen gewinnen, wann  der optimale Zeitpunkt für vorbeugende Instandhaltungen gekommen ist. Ärzte können bei bereits getroffenen Diagnosen darauf hingewiesen werden, dass vielleicht noch eine andere Erkrankung anzutreffen ist, wie sich aus Tausenden von Forschungsergebnissen herausgestellt hat. Watson spricht dabei Empfehlungen aus, nimmt dem Experten jedoch nicht die Entscheidung ab.
Waser: „Wir stellen uns drei Fragen bei unserer Arbeit: Wie können wir unsere Performance ständig verbessern? Wie können wir den Kundennutzen erhöhen, indem wir uns zum Beispiel ständig fragen, was der Kunde mit unseren Produkten macht? Und welche neuen Geschäftsfelder ergeben sich aus unserer Forschung?“

Der IBM-Manager musste zahlreiche Fragen der Kollegen beantworten. Hier einige Antworten:
Unter dem Internet der Dinge verstehen wir, dass die Dinge auf der technologischen Ebene miteinander kommunizieren und wir daraus mentale Intelligenz gewinnen. - Bedrohungen auf allen möglichen Gebieten werden bei uns simuliert, damit wir sie verstehen lernen, um sie zu verhindern. - Watson IoT arbeitet mit allen unseren Partnern weltweit zusammen und wird Experten aus aller Welt in München zusammenführen. - Wir arbeiten auch in enger Partnerschaft mit Berufsakademien, um die besten Studenten frühzeitig für uns zu interessieren. - Wir fördern Start-ups, die auch für eine Zeitlang im Tower arbeiten und damit sämtliche Tools nutzen können, die es im Hause gibt. - Jeder Kunde bleibt Eigentümer seiner Forschungsergebnisse. Die Leistung, die Forschungsergebnisse, die der Kunde bei uns zu gewinnen hofft, sind eine Investition. Er muss abwägen, ob dieser Gewinn höher sein wird als die Kosten. - Arbeitsplätze, die durch die Digitalisierung der Produktion und der Dienstleistungen entbehrlich werden, werden durch neu entstehende Geschäftsfelder und Produkte kompensiert. - Watson IoT bedient nicht den Endkunden, sondern hilft dem Endkunden, erfolgreicher zu werden.

Peter Schmalz, unser Club-Chef, der wieder souverän moderierte, dankte Niklaus Waser und gab seiner Hoffnung Ausdruck, ihn in angemessener Zeit wieder im Club begrüßen zu dürfen, um dann über Fortschritte berichten zu können.

Fotos: Robert Auerbacher.

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