Olympia in Peking: Ein unpolitisches Sportereignis oder eine Stärkung der Diktatur? – was sagen die Uiguren und Tibeter dazu?

Olympia in Peking: Ein unpolitisches Sportereignis oder eine Stärkung der Diktatur – was sagen die Uiguren und Tibeter dazu? Foto: Jörn Dreuw.

Die Olympischen Winterspiele in Peking, die bis zum 20. Februar laufen, sind hoch umstritten: Nicht nur weil China keine Tradition im Wintersport hat, sondern weil die Menschenrechtslage in dem kommunistischen Riesenreich katastrophal ist und die Grundlagen des Internationalen Olympischen Komitees in der Theorie Frieden und Völkerverständigung sind – Werte, die China in vielen Punkten nicht lebt. Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock sind bewusst wie viele andere Politikerinnen demokratischer Staaten nicht nach China gereist – ein symbolischer Akt der Hilflosigkeit.

In Tibet fühlen sich viele Einwohner nach der chinesischen Besetzung rechtlos, und der muslimische Volksstamm der Uiguren wird seit einigen Jahren brutal unterdrückt. Uigurische Flüchtlinge berichten von Zwangsarbeit, Zwangsabtreibungen, Sterilisation, Vergewaltigung und psychischem Terror in Umerziehungslagern, der Deutsche Bundestag sprach in einer Resolution von einer brutalen und systematischen Strategie, die die Existenz des uigurischen Volkes gefährde. Die USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich bezeichnen die Unterdrückung sogar als kulturellen Genozid.

Markus Rinderspacher, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, setzt sich besonders für uigurische Menschen sein. Zusammen mit Asgar Can, dem Vorsitzenden der Uigurischen Gemeinde Europa, und Zufiye Kasim, deren Familie betroffen ist, hat der SPD-Politiker im Münchner PresseClub über Sinn und Unsinn von Olympia in China berichtet. Außerdem saß der Schauspieler Ralf Bauer, der einen Film über Tibet (Sem Dhul – die Wiederkehr) gedreht und mit buddhistischen Mönchen gelebt hat, auf dem Podium. Warum das umstrittene Sportereignis nicht unpolitisch sein kann, haben der Schauspieler, der Politiker und die beiden Sprecher der Uiguren erklärt.

PresseClub-Vorstandsmitglied Manfred Otzelberger hat die Diskussion geleitet.

Text: Manfred Otzelberger
Foto: Jörn Dreuw

Sehen Sie hier den Mitschnitt des PresseClub-Gesprächs vom 11.02.2022

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