Wer übernimmt die Macht am Marienplatz? Münchens OB-Kandidaten erklären ihre Ziele.
Was muss in München in den kommenden Jahren verändert werden? – Darüber haben am 21.1.2014 - 54 Tage vor der Oberbürgermeister-Wahl vier Kandidaten im voll besetzten PresseClub mit Peter Schmalz diskutiert. „Damit München eine lebens- und liebenswerte Heimat für die Münchner bleibt, müsse Einiges passieren“, meint Dieter Reiter (SPD). Seine Ziele lauten unter anderem: Bezahlbare Wohnungen erhalten und schaffen, keine kommunalen Wohnungen verkaufen, eine Mietpreisbremse einführen, Wohngenossenschaften unterstützen, den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und mit dem Münchner Umland Planungen abstimmen. „Wenn ich OB werde, kümmere ich mich darum, dass keine Wohnung länger als sechs Monate ohne Nutzung sein wird“, verspricht Reiter.
Sein Herausforderer Josef Schmid (CSU) bezeichnet Rot-Grün als die Verursacher der bestehenden Missstände und fordert: „Lasst uns neu denken.“ Er strebt unter anderem weniger Bürokratie an, um den Wohnungsbau zu beschleunigen, möchte zügig freie Flächen bebauen, die Möglichkeit gewähren, 4- und 5-stöckige Gebäude um zwei Etagen aufzustocken, mehr Tiefgaragen errichten, das U-Bahn-Netz ausbauen sowie den Straßenverkehr verstärkt unter die Erde verlegen.
Deutlich gegen weiteren Tunnelbau, spricht sich hingegen Sabine Nallinger (Die Grünen) aus. Sie möchte Münchens erste Oberbürgermeisterin werden und die Landeshauptstadt zur grünsten Metropole Europas machen. Sie fordert unter anderem auf städtischen Grundstücken nur noch bezahlbaren Wohnraum zu bauen, die Seelen der Stadtteile zu erhalten, das U-Bahn-Netz zu vergrößern, den Radverkehr zu unterstützen sowie eine solidarische, weltoffene Stadt.
„Wir müssen das Angebot an Wohnungen erweitern, aber Investoren nicht durch eine Mietpreisbremse vertreiben“, erklärt Michael Matter (FDP) und schlägt bei Neubaugebieten eine dichtere Bebauung vor, die Erweiterung des U-Bahn-Netzes und den Bau von Tunneln. Für ihn ist München auch eine Weltstadt der Musik, weshalb er für einen weiteren Konzertsaal plädiert.
Beim Thema City-Maut herrscht Einigkeit: Sie wird von den vier Kandidaten abgelehnt. Welcher künftige Oberbürgermeister bei den Münchnern auf Zustimmung stößt, wird sich am 16. März zeigen.