PresseClub-Gespräch03.07.2024 11:00
75 Jahre Bayerischen Rundfunks: Grund zu feiern, aber wie sieht die Zukunft aus? PresseClub-Diskussion mit BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth
75 Jahre Bayerischer Rundfunk – ein schöner Grund zu feiern und sich über das Erreichte zu freuen, aber auch Anlass, innezuhalten und über den künftigen Weg nachzudenken. In diesem Spanungsbogen steht unsere PresseClub-Diskussion mit der BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth. Sie leitet den Sender seit gut drei Jahren und kann ein Geburtstagsgeschenk präsentieren, das noch ihr Vorgänger bestellt hat und das in kein Geschenkpapier passt: Ein neues Sendezentrum in Freimann, das alle Aktivitäten bündeln soll, aber wegen der Kosten von 420 Millionen Euro schon heftige Kritik ausgelöst hat. Ginge es nicht ein Nummer keiner? Und wieso behält der BR weiterhin einen Großteil seiner Immobilien in der Stadt?
Grundsätzlicher aber sind die Fragen, die sich um die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Systems, und damit auch um die des BR, ranken. Ein von den Ländern eigesetzter Zukunftsrat hat kürzlich einschneidende Änderungen mit erheblichem Einsparpotential vorgeschlagen, darunter eine neue ARD-Anstalt für alle überregionalen Aufgaben und eine Konzentration der Länderanstalten aufs Regionale. In die ähnliche Richtung, aber noch radikaler, geht der Vorschlag von Wirtschaftswissenschaftlern: ARD und ZDF fusionieren, dem Zweiten die bundesweite, und den Länderanstalten die regionale Berichterstattung überlassen. Zudem Kosten für Sportübertragungen deckeln und die zahlreichen Aufsichtsgremien drastisch verkleinern. Und als wäre das nicht schon genug, melden sich auch die Zeitungsverleger: Die „uferlose Expansion der öffentlich-rechtlichen Medien in die digitale Welt“ zerstöre viele Zukunftsperspektiven der Verlage, beklagt Burda-Vorstand Philipp Welte.
Gerade in den gesellschaftlich aufgewühlten Zeiten wäre ein Schulterschluss zwischen Privaten und Öffentlich-Rechtlichen notwendig. Kann er gelingen? Viel Stoff für die Diskussion, die PresseClub-Vorsitzender Dr. Uwe Brückner und Ehrenvorsitzender Peter Schmalz moderieren.