Pressekonferenz18.03.2008 11:00

Aktivsenioren Bayern E.V.

Die Aktivsenioren Bayern e. V. stellen sich anlässlich der Jahreskonferenz am 20. März 2008 im PresseClub München vor

Von Robert Stauffer

Unter dem Slogan: „Senioren helfen jungen Leuten auf die Sprünge, Mentoren begleiten schwer vermittelbare Jugendliche auf dem Weg ins Berufsleben - 2000 Ausbildungsplätze“, stellte der gemeinnützige Verein der Aktivsenioren Bayern e. V., der 1984 gegründet wurde und in dem alle sieben Regierungsbezirke des Freistaates Bayern vertreten sind, sein zukünftiges Programm anlässlich der Pressekonferenz am 18. d. M. vor.

Nur knapp jeder vierte Jugendliche mit ausländischer Staatsangehörigkeit fand 2006 eine Lehrstelle, so das Bundesarbeitsministerium. Das Problem schwer vermittelbarer Jugendlicher haben die Aktivsenioren in Bayern (AS) bereits im Sommer 2004 erkannt. Seither unterstützen sie ganz praktisch Schulabgänger, die bisher vergeblich einen Ausbildungsplatz suchten. Die Experten aus der Wirtschaft bringen ihre jahrelangen Erfahrungen und Kontakte ein und es kommt zu Ausbildungs-Patenschaften.

Die Ausbildungsinitiative gliedert sich in drei Bereiche:

  • Ausbildungsoffensive
  • Ausbildungspatenschaften (mit Informationen an den Schulen)
  • Bewerbertraining

Wichtig ist vor allem der rechtzeitige Beginn der Betreuung bereits in den Abschlussklassen von Hauptschulen. Denn hier können noch Defizite ausgeglichen und praktische Berufsbegabungen erkannt werden. Dies erleichtert auch die Suche nach einer geeigneten Lehrstelle. Außerdem gibt es die nötige Zeit, um oftmals Eltern davon zu überzeugen, wie wichtig es ist, eine berufliche Ausbildung zu beginnen. Das Desinteresse der Erziehungsberechtigten gipfelt gelegentlich sogar in der Weigerung, die Genehmigung zu einer Ausbildungsbetreuung zu erteilten. Diese Begleitung von der theoriebezogenen Schule in den beruflichen Alltag mit völlig neuen Herausforderungen, ist eine der Voraussetzungen für einen Abschluss der Lehre oder zumindest einer Teilqualifikation, wie sie jetzt in den Sparten der Metallindustrie angeboten werden. Die Lehrkräfte und Schulen sind mit der Unterstützung durch Aktivsenioren höchst zufrieden, die Nachfrage steigt laufend. Doch man könnte mehr bewegen, gerade bei der Betreuung von Migrantenkindern.

Deshalb suchen die Aktivsenioren, ehemalige Führungskräfte und Experten der Industrie, der Betriebswirtschaft, der Technik, Beamte aus Ministerien und Kommunen, dringend neue Mitglieder, wie Lothar Langer, Vorstandssprecher der Aktivsenioren Bayern, betonte. Momentan gibt es bayernweit rund 360 Mitglieder aus ca. 50 Branchen, wovon ca. 2/3 im doppelten Sinne als Berater und Mentoren aktiv sind. „Vor allem in der Ausbildungsinitiative, bei der wir nicht nur Hauptschulen an sozialen Brennpunkten beraten, sondern noch viel mehr tun, gibt es viel Bedarf an Unterstützung von qualifizierten Kollegen und Kolleginnen mit Personalerfahrung und breitem Sachwissen“, sagt Langer

Ein Betreuer der AS kümmert sich um maximal vier junge Leute. Er sagt ihnen, worauf es im Arbeitsleben ankommt und hilft beim Herausarbeiten der beruflichen Neigungen. Die Unterstützung setzt sich fort bei der Ausarbeitung der Bewerbungen und der Suche nach geeigneten Betrieben. Auch in den ersten Monaten der Lehrzeit können sich die Jugendlichen an ihren Mentor wenden. Dieses Betreuungsangebot gibt es mittlerweile in 15 bayerischen Städten, Lothar Langer: „Die Initiative, Senioren coachen Schüler, wird überall sehr gut angenommen“.

Zusammen mit den IHKs haben die Aktivsenioren gezielt Firmen kontaktiert, die in den letzten fünf Jahren nicht mehr ausgebildet haben. Die meisten Betriebe waren zur Einstellung bereit, als sie hörten, dass ihnen ein Teil der schweren Eingliederungsarbeit abgenommen wird. Dadurch wurden über 1000 Ausbildungsplatze neu geschaffen. Die ehrenamtlichen Betreuer bringen einen unschätzbaren Vorteil mit: ihre Erfahrung, ausreichend Zeit und Geduld. Und sie können zumeist auch berufspraktische Hilfen geben. Für die Jugendlichen selbst ist es ein Gewinn, sich an Persönlichkeiten orientieren zu können, die erfolgreich berufliche Laufbahnen gemeistert haben und die die Realität des Berufs- und Wirtschaftslebens genau kennen.

Die AS in Bayern wollen das Projekt, das derzeit schwerpunktmäßig in Oberbayern, Mittelfranken und Schwaben angeboten wird,  auch in anderen Regierungsbezirken ausbauen. 

Die Aktivsenioren Bayern, vor 24 Jahren gegründet, bieten Ratsuchenden praktische Unterstützung in Wirtschaft und Technik an, insbesondere kleinen und mittleren Betrieben zu den Themen: Analyse, Marketing, Strategie, Finanzierung, Controlling, aber auch Geschäftskonzepte, Personalsetting. Zusammengefasst sind die Hauptsäulen dieses gemeinnützigen Vereins: Existenzgründung, Existenzerhaltung, Unternehmensnachfolge und Umweltschutz. Das Engagement der AS mit einem Frauenanteil von ca. 8 %, ist ehrenamtlich, deshalb entstehen den Ratsuchenden keine nennenswerten Kosten.

Kontaktadresse:
Aktivsenioren Bayern, Thierschstraße 17, 80538 München,
Tel.: 089 / 22 22 37
Fax: 089 / 22 99 68
E-Mail: info@aktivsenioren.de
Internet: www.aktivsenioren.de

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