Pressekonferenz29.09.2009 11:00

Die Betriebskrankenkassen in Bayern plädieren für eine Änderung der Krebsfrüherkennungsrichtlinien zur Hautkrebs-Vorsorge

In einer der weltweit größten Studien wurde ein durch die Betriebskrankenkassen (BKK) finanziertes Hautkrebsscreening bei über 100.000 Personen in Bayern als Maßnahme der sekundären Prävention neben primären Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Die Auswertung liegt nun vor und wird anlässlich des Pressegesprächs vorgestellt.

Ziele des BKK-Hautscreenings in Bayern waren die Überprüfung der Effizienz von Hautkrebsfrüherkennung, die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit sowie die Definition von Risikogruppen für Hauttumore.

Die Daten der BKK-Studie sprechen dafür, dass ein Risikogruppen-Screening deutlich überlegen ist und damit auch eine bessere Kosten-Nutzen-Relation aufweist als ein rein auf das Alter ab 35 Jahre beschränktes Massenscreening, so wie es zurzeit Gegenstand der Krebsfrüherkennungs-Richtlinien ist. Wichtiger Unterschied zu diesem Massenscreening ist, dass auch Patienten unter 35 Jahre erfasst werden.

Dies ist von Bedeutung, da in der vorliegenden Studie 26,80 % der Patienten mit der Eingruppierung „histologisch bestätigtes Melanom/schwer dysplastischermelanozytärer Nävus/Melanom nicht auszuschließen“ unter 35 Jahre alt waren und somit bei einem ausschließlichen Screening über 35 Jahre übersehen worden wären.

Die Betriebskrankenkassen plädieren für eine Durchführung des Hautkrebs-Screenings ab einem Alter von 20 Jahren. In Abhängigkeit eines hierfür entwickelten Risiko-Modells sollte für die Patienten mit erhöhtem Hautkrebsrisiko ein regelmäßiges Risikogruppen-Screening in kürzeren Zeitintervallen (alle 1,5 Jahre) und für die Patienten ohne erhöhtes Hautkrebsrisiko ein so genanntes Basis-Screening in größeren Zeitintervallen (alle 10 Jahre) durch die Dermatologen angeboten werden.

Die Studienergebnisse werden durch die Projektverantwortlichen Prof. Michael Landthaler, Universität Regensburg, sowie Prof. Wilhelm Stolz, Chefarzt der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Umweltmedizin am Klinikum München-Schwabing und Werner Rychel, Vorstand des BKK Landesverband Bayern, vorgestellt.

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