Pressegespräch17.05.2023 11:00
Hat Forschung zunehmend ein Problem mit der Akzeptanz in der Gesellschaft?
Im Laufe der letzten Jahre musste man erkennen, dass sich die Kommunikation über Wissenschaftsfragen in der Bevölkerung emotionalisiert hat und die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft und Forschung schwindet. So fordert der Corona- Expertenrat der Bundesregierung die Etablierung einer besseren Kommunikationsstrategie, um die größte Schwäche des Pandemieverlaufs, nämlich die Kommunikation, auszumerzen.
Es existiert ein starkes Interesse vieler Bürger an aktiver Beteiligung an Wissenschaft, andererseits gibt es aber auch zunehmend Abschottungstendenzen gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen. Welche Schuld haben die Medien daran?
Hat Forschung zunehmend ein Problem mit der Akzeptanz in der Gesellschaft? Bei Forschung mit Tierversuchen, mit Stammzellen, mit hochpathogenen Erregern schlägt Wissenschaftlern oft der blanke Hass engagierter Bürger entgegen. Bei den Themen Klima, Ernährung, Atomkraft schwindet die Reputation der Wissenschaft rapide.
Gerade musste auch die Bundesregierung bei einer aktuellen Abgeordnetenanfrage einräumen, dass man auf mögliche künftige Pandemien in puncto Risikokommunikation besser vorbereitet sein will. Und dass obwohl viele Kritiker den bedingungslosen Verlautbarungsjournalismus der deutschen Leitmedien geißeln. Die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte wird von Teilen der Politik nicht ernsthaft betrieben, sondern offensichtlich nur dazu benutzt den eigenen Vorteil in den Medien zu suchen.
Auf dem Podium:
- Dr. Christina Beck, Leiterin Abteilung Kommunikation der Max-Planck-Gesellschaft
- Robert Brannekämper MdL, Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst des Bayerischen Landtags
- Gunther Schnatmann, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Forschungskommunikation
- Prof. Markus Kaiser, Professor für Praktischen Journalismus an der Technischen Hochschule Nürnberg
- Bastian Kremer, Projektleiter Wissenschaftsbarometer bei „Wissenschaft im Dialog gGmbH“
- Moderation: Michael Jäger, Generalsekretär der Vereinigung Europäischer Journalisten
Eine Veranstaltung der Vereinigung Europäischer Journalisten (VEJ) in Zusammenarbeit mit dem PresseClub München.
Kleiner Imbiss nach der Veranstaltung.
Anmeldung: Bitte melden Sie sich für die persönliche Teilnahme vor Ort per E-Mail (schneider@europa-journalisten.de) an.
Livestreaming: Die Veranstaltung kann auf dem YouTube-Kanal des PresseClub München e. V. (https://www.youtube.com/c/PresseClubMünchen-e-V) live mitverfolgt werden und ist im Anschluss dort weiterhin abrufbar.