Sonstiges28.04.2010 19:00
Journalistinnerbund: Gerecht, ökologisch - und ökonomisch. (K)ein Widerspruch?
"Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann." Sprüche, wie dieser klebten in unserer Jugend auf fast allen Schulmappen, Ordnern und Zimmertüren. Das war die Ökologie der 80 iger. Inzwischen sind nicht nur die Jugendlichen erwachsen geworden, auch die Einstellung zum Umweltschutz hat sich geändert. Inzwischen schließt sich Ökologie und Ökonomie nicht mehr kategorisch aus.
Die Krise hat auch dazu beigetragen: Werte wie Vertrauen und Glaubhaftigkeit rücken wieder mehr in den Vordergrund. Immer mehr Verbrauchern ist es wichtig, nachhaltige Produkte zu kaufen und möchten mit ihrem Geld nicht nur einen möglichst hohen Gewinn erwirtschaften, sondern auch etwas Sinnvolles damit anfangen. Und auch die Firmen beginnen langsam umzudenken und stellen sich ihrer Corporate Responsability. Grund genug für den Journalistinnenbund zu fragen: Ist alles nur grüne Utopie, oder beginnen wir uns wirklich in Richtung Nachhaltigkeit zu ändern?
Auf dem Podium:
Irina Detlefsen: Sie ist die Expertin „Corporate Sustainability“ bei der HypoVereinsbank/Unicredit Group. Klimaschutz, ökologisch und gerechtes Handeln ist der Großbank seit vielen Jahren ein Thema. Sie engagiert sich daher seit Jahren in unterschiedlichen Handlungsfeldern wie beispielsweise den Klimaaktionswochen.
Claudia Langer: Sie ist die Gründerin von Utopia.de, einer Internet-Plattform für strategischen Konsum. Ihre Vision ist es, eine Brücke zwischen Unternehmen und Konsumenten zu schaffen, um Firmen anzuregen nachhaltige Produkte auf den Markt zu bringen, die Käufer auch nachfragen. Claudia Lnager war in den 90iger Jahren eine sehr erfolgreiche Werberin. Ihre Agentur Start produzierte Kampagnen für MTV, Levis und die Deutsche Bank. Nun aber will sie sich für eine ökologisch bessere Welt einsetzten, in der die Ökonomie aber nicht außen vor bleibt. (www.utopia.de)
Moderation:
Beatrix Boutonnet: Als Wirtschafts- und Finanz-Journalistin schreibt sie seit über zehn Jahren über Neue Energien und Nachhaltigkeit im Bereich geschlossener Fonds. Sie ist überzeugt, daß Ökologie und Nachhaltigkeit nur dann machbar sind, wenn auch die Ökonomen deren Bedeutung wirklich verstanden haben und mitziehen.