Buchpräsentation13.01.2014 11:00

Der AWO-Landesvorsitzende Thomas Beyer und Heinrich Oberreuter stellen die neue Schrift zur Armut in Bayern vor

In Bayern gehen die Uhren anders, heißt es. Das trifft beim Thema Armut allerdings nicht zu – die ist auch im reichen Freistaat verbreitet. Bestimmte Bevölkerungsgruppen wie die über 65-Jährigen und die Alleinerziehenden sind in Bayern von Bedürftigkeit oft sogar noch stärker betroffen als dies im Bundesdurchschnitt der Fall ist.
Kinderarmut, Einkommensarmut, Wohnungsarmut, Altersarmut: Nicht selten ist eine Person oder eine Familie von mehreren Formen der Bedürftigkeit gleichzeitig betroffen. Materielle Not aber grenzt aus, stigmatisiert und verfestigt sich oft über Generationen hinweg. Armut „wächst mit“. Diesen fatalen Kreislauf zeigt Prof. Dr. Thomas Beyer in seiner soeben erschienenen Publikation „Arm in einem reichen Land – Armut auch in Bayern“ anhand von aktuellen Erhebungen und einschlägigen Studien auf. Zahlen und Untersuchungsergebnisse interpretierend veranschaulicht der Professor für Recht in der Sozialen Arbeit, wie schnell fast jeder Bürger arm werden kann. So räumt er mit dem gängigen Vorurteil auf, dass Armut vor allem selbstverschuldet sei.
Am Beispiel erfolgreicher Präventionsprojekte zeigt der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, wie Armut flächendeckend verhindert oder zumindest gemildert werden kann, und nimmt die Politik in die Pflicht. Vor allem aber fordert Beyer, dass Armut enttabuisiert wird – damit sie tatsächlich bekämpft werden kann.
Beyer wird seine Schrift gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler und ehemaligen Direktor der Akademie für Politische Bildung in Tutzing Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter vorstellen.

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